Studie zeigt: Radverkehr tritt auf der Stelle – Investitionen dringend nötig
Die Erhebung „Mobilität in Deutschland 2023“ zeigt: Der Radverkehr stagniert, im ländlichen Raum geht er sogar zurück. Der ADFC fordert deutlich mehr Investitionen in den Ausbau der Radwegenetze.
Der Radverkehr in Deutschland kommt nicht voran. Die am 25. März 2025 veröffentlichten Ergebnisse der Erhebung „Mobilität in Deutschland 2023“ des Bundesverkehrsministeriums offenbart, dass der Radverkehrsanteil bundesweit bei elf Prozent stagniert. Im ländlichen Raum ist sogar ein Rückgang von sieben auf sechs Prozent zu verzeichnen. Die Entwicklung gefährdet die Ziele des Nationalen Radverkehrsplans erheblich.
Dr. Caroline Lodemann, Bundesgeschäftsführerin des ADFC, sagt: „Die gute Nachricht ist: Wo der Radverkehr seit Jahren ernstgenommen und kräftig ins Radwegenetz und die Anbindung an den Nahverkehr investiert wird, wächst er auch. Das sieht man sehr gut im Norden Deutschlands, aber auch im Südwesten. Das sollte Ansporn für die nächste Bundesregierung sein, den Radverkehr im Sondervermögen Infrastruktur fest zu verankern – und die Mittel auf die jährlich notwendige Fahrradmilliarde aufzustocken. Besonders der ländliche Raum braucht Aufmerksamkeit.“
Regionale Unterschiede zeigen Handlungsbedarf
Einige Regionen entwickeln sich gut: In Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, Hessen und Baden-Württemberg hat sich die Situation verbessert. Die Regionen zeigen, dass Investitionen in die Radinfrastruktur und die Anbindung an den Nahverkehr Wirkung zeigen. Gleichzeitig verschlechterte sich die Lage in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Berlin, Sachsen und Thüringen.
Mehr Kilometer durch Elektrofahrräder als Wachstumstreiber
Elektrofahrräder wirken sich positiv auf die Fahrradnutzung aus: Der Anteil von Haushalten, in denen einen Elektrofahrrad vorhanden ist, stieg von acht auf 21 Prozent. Mehr Elektrofahrräder spiegeln sich auch in längeren Fahrradstrecken wider. Die durchschnittliche Wegelänge stieg von 3,8 auf 4,3 Kilometer, und die täglich zurückgelegten Personenkilometer erhöhten sich von 112 auf 118 Millionen Kilometer.
ADFC fordert konkrete Maßnahmen
Die Unzufriedenheit mit der Radinfrastruktur wächst, besonders in mittleren und großen Städten. Oft sind Radwege zu schmal, holprig oder enden abrupt. Dies macht das Fahrradfahren unkomfortabel und unsicher – und schreckt viele Menschen ab.
Der ADFC fordert von der nächsten Bundesregierung einen Gesamtplan für ein deutschlandweites Radnetz und die dauerhafte Bereitstellung der „Fahrradmilliarde“, beispielsweise als feste Säule im kürzlich verabschiedeten Sondervermögen Infrastruktur. Zudem braucht es einen Bund-Länder-Vertrag zur verbindlichen Förderung des Radverkehrs in allen Regionen.
„Für mehr Stauentlastung, mehr Entlastung bei den Gesundheitskosten, mehr Lebensqualität, mehr gesellschaftlichen Zusammenhalt und mehr klimafreundlichen Verkehr für alle braucht es vor allem eins: Mehr Ambition für das Fahrradland Deutschland“, so Lodemann.
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